Ressource Online-Austausch

“Let’s share our problems!” könnte als Call-to-Action über unserem heutigen Online-Austausch stehen. Ob am Fußballplatz, im Kulturzentrum, am Theater oder im Wohnheim – Community Facilitators stolpern überall über dieselben Fragen. Gut, dass sich die CBA Community gegenseitig so gut unterstützt.

Am Ende der ziemlich kurzweiligen zwei Stunden im Zoom meint P. aus unserem Expert:innen-Kreis lachend: “Es ist schon spannend, dass eigentlich alle immer dieselben Probleme haben.” Und tatsächlich: Wer mit Communities arbeitet, sie entwickeln und aufbauen will, kommt immer wieder zu denselben Fragen: Warum funkioniert das und jenes nicht? Wie kann ich Rahmen und Struktur anbieten ohne unflexibel zu werden? Was will meine Community eigentlich? Was bedeutet Fairness in der Community und wie stelle ich sie her?

Community Facilitator oder Community Strateg:in zu sein ist besonders herausfordernd, weil die Arbeitsgrundlage eine andauernde Unsicherheit ist. Kaum ein Community Mitglied kommt zur Strategin und sagt: Das will ich und das nicht. Ob eine Idee funktioniert merkt man eher daran, ob man am Ende allein auf der Party ist. Dabei hilft es, durchs Ausprobieren und offen Kommunizieren Expert:in für die eigene Community zu werden. Wer die Perspektive der eigenen Community einnehmen kann und seine Community Members kennt, kann besser einschätzen, welche Ideen und Entscheidungen funktionieren. Gleichzeitig schafft die Erfahrung auch das Selbstbewusstsein, das Community Facilitator brauchen, um aktiv gute Infrastrukturen und Rahmen zu schaffen, in denen eine Community wachsen und gedeihen kann.

CBA bietet für seine Mitglieder in unregelmäßigen Abständen einen moderierten online-Austausch an. Für viele eine wichtige Ressource um neue Ideen auszuprobieren, Feedback einzuholen und das eigene Tun zu reflektieren. Und das ist ja das Kernziel von CBA: Aus individuellen Erfahrungen gemeinsames Wissen zu machen.

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Was ist deine Expertise, Timea Zawodsky

Letzte Woche fand die erste Sitzung unseres Community Building Austria Expert:innenbeirats statt. Heute stellen wir euch wieder eines seiner Mitglieder vor.  

Eine offene und diverse Gesellschaft braucht starke Communities. Timeas Ziel ist es, diese Communities zu finden und wachsen zu lassen. Begonnen hat sie ihre Karriere im Parlamentsklub der Grünen. Bei der Liste Pilz war sie neben der Medienbeobachtung für Social Media und die Pressearbeit zuständig. Mittlerweile arbeitet sie als Pressereferentin für das Kabinett des Vizekanzlers Werner Kogler. „Seit jeher bestimmt Community Building meinen Arbeitsalltag – jetzt habe ich auch endlich einen Begriff dafür“, erzählt Timea.

An Community Building findet Timea spannend, dass es sich um eine uralte Tradition handelt, die jetzt einen “feschen Marketingnamen” trägt. „Community Building steckt in unseren Genen und Knochen, das gehört zum Menschsein dazu.“ Früher war Timea in aktivistischen Communities wie dem Verein Ute Bock involviert. In ihrer jetzigen Arbeit geht es vermehrt darum, Menschen in den sozialen Medien für ein Ziel, ein Thema oder eine Person zu begeistern und langfristig zu binden.

Als Teil des Expert:innenbeirats von Community Building Austria ist es ihr ein Anliegen, eine „simple Sprache“ zu finden und sich nicht hinter abgehobenen Marketing-Phrasen zu verstecken. „Menschen zu erreichen wird immer schwieriger, darum ist es wichtig eine Sprache zu finden, die alle abholt.“ Ihre Erfahrung im Umgang mit Social Media im politischen Bereich macht sie zur perfekten Anlaufstelle für NGOs. Aber auch „wenn ein Fußballverein versucht größer zu werden, können wir gemeinsam überlegen in welchem Medium es Sinn macht, die Community anzusprechen.“ Wichtig ist es, mit den Menschen zu reden und ihnen zuzuhören. Nur so lassen sich nachhaltig starke Gemeinschaften bilden. 

Was ist deine Expertise, Sarah Hellwagner?

Wir starten in das Jahr 2021 mit unserem ersten Community Building Austria Expert:innenbeirat. In den kommenden Wochen stellen wir euch seine Mitglieder und seine Funktionen vor.

Diesmal stellen wir euch Sarah Hellwagner vor: Expertin im Bereich Organisationsentwicklung und Projektmanagement im Kunst- und Kulturbereich. 

Bei der Ars Electronica in Linz kam Sarah zum ersten Mal in Berührung mit dem Projektmanagement. Gleich zu Beginn wurde sie schon mit den großen Projekten betraut. „Das war learning by doing,“ meint sie heute. Nach dem Wurf ins kalte Wasser lernte sie schnell schwimmen und merkte, dass ihr der Bereich Konzeption und Organisation sehr liegt. 

Mittlerweile hat sich die studierte Germanistin selbstständig gemacht und arbeitet zudem bei einer Agentur, die Kunst- und Kulturprojekte für Firmen umsetzt. Das Aufsetzen der Projekte gehört hier zu ihren Hauptaufgaben. „Natürlich kann man gleich drauf los arbeiten. Ein genauer Projektplan schont aber Ressourcen.“ Neben der Konzeption und der Umsetzung macht auch die Kommunikation einen wichtigen Teil ihrer Arbeit aus. Viele Unternehmen möchten ihre Kommunikationsthemen mit Kunst- und Kulturprojekten verbinden, sodass diese einen Mehrwert haben. 

Die Methoden von Community Building wendet sie auch in der Praxis an. „Bei einem Projekt gibt es immer verschiedene Akteur:innen, die eine Community bilden.“ Diese verfolgen dasselbe Ziel, haben aber im Arbeitsprozess unterschiedliche Rollen, die keiner Hierarchie unterliegen. „Ein gemeinsames Ziel könne zum Beispiel sein, dass ein Projekt gute Resonanz in der Öffentlichkeit erhält.” Die Presse-, Social Media- und Produktionsabteilungen arbeiten dann an ihren jeweiligen Aufgaben, aber immer mit demselben Ziel vor Augen. „Darum ist das Thema der Wertschätzung und der transparenten Kommunikation im Community Building sehr wichtig.“ Während das klassische Projektmanagement auf die Struktur und das Organisatorische abzielt, geht es im Community Building um den ganzheitlichen Ansatz im Sinne des Projektes. 

In den Expert:innenbeirat von Community Building Austria bringt Sarah ihre Expertise in der Planung und Umsetzung von Projekten ein. „Wenn ihr eine große Idee habt, aber nicht wisst, wo ihr beginnen sollt, dann kann ich gut unterstützen.“ Wichtig ist es, das Projekt in kleine Teile aufzubrechen und aus diesen kleine Arbeitspakete zu schnüren. Danach baut man langsam eine Struktur auf und sucht jene Menschen, die es braucht, um das Projekt umzusetzen. Gerade im Kunst- und Kulturbereich, wo Ressourcen oftmals knapp sind, ist diese Schritt für Schritt Planung wichtig. 

Mehr über Sarah Hellwagner findet ihr hier.

Was ist deine Expertise, Jonathan Achtsnit?

Wir starten in das Jahr 2021 mit unserem ersten Community Building Austria Expert:innenbeirat. In den kommenden Wochen stellen wir euch seine Mitglieder und seine Funktionen vor.

Jonathan Achtsnit unterstützt uns durch seine breite Expertise in der Vermittlung von künstlerischen und kulturellen Angeboten. Seit 2018 leitet er die Kunst- und Kulturvermittlung am Theater für junges Publikum DSCHUNGEL Wien und ist für das öffentliche Publikum zuständig. Sein Ziel dabei? Menschen Kunst und Kultur näher zu bringen. Dafür brauche es neben der Vermittlungsarbeit auch viel Community Building.

“Wir möchten neue Generationen ansprechen und den Austausch fördern um eine Identifikation mit dem Haus zu erreichen, und das junge Publikum an das Haus zu binden.” so Jonathan Achtsnit.

In Berlin, wo Jonathan ein Studium der Theaterpädagogik absolvierte, war er freiberuflich in der Kinder- und Jugendtheaterszene tätig. Vom Kindertheaterbeirat über das Kindertheaterparlament arbeitete er an vielen innovativen Formaten mit. Allesamt demokratisch aufgebaute Projekte, an denen Kinder aktiv teilnehmen können. Diesen Input gibt Jonathan auch an die hiesige Theatercommunity weiter. “Neben Workshops, Inszenierungen und der kulturellen Bildungsarbeit versuche ich auch, das Feld der Kulturvermittlung voranzutreiben.”

Mit dem Begriff Community Building hat Jonathan endlich ein Wort für jene Ziele gefunden, die er als Kulturvermittler verfolgt: Neue Generationen ans Haus zu bringen und dieses zu einem Ort der Versammlung, des Austauschs und der Identifikation zu machen. “All diese Dinge finde ich am besten subsumiert unter dem Begriff des Community Buildings.” Die Theorien von Community Building haben ihm außerdem dabei geholfen, seine Arbeit neu zu betrachten. Dieses Wissen will er nun weitergeben. 

“Meine Expertise liegt im Bereich der Kulturvermittlung – meine Hauptzielgruppe sind Kinder und Jugendliche”, sagt er. Spannend ist dabei schon die Grundlage: Wie erreicht man Kinder? Newsletter, Aushänge, Social Media greift hier nicht. Wer eine Kinder-Community aufbauen möchte, muss Elternarbeit betreiben.

Als Teil des Expert:innenbeirats teilt Jonathan Achtsnit diese und mehr Erfahrungen mit unserer Community und hilft Community Building Austria so bei der Weiterentwicklung unseres gemeinsamen Wissens über den Aufbau sinnstiftender Gemeinschaften.

Mehr über Jonathan Achtsnit gibt es hier!

Vorteile von starken Communities

Unser Wirtschafts- und Sozialsystem macht einsam. Das merken wir gerade in der Corona-Zeit, wo Kunst- und Kulturbetriebe schließen und Vereine ihre Tätigkeiten auf unbestimmte Zeit pausieren müssen. Damit bleibt uns der Zugang zu gemeinschaftlichen analogen Erfahrungen verwehrt. Ein Zustand, der zunehmend unsere Gesellschaft spaltet. Umso wichtiger ist es, sich jetzt Gedanken über die Vorteile von Communities zu machen. Stabile, funktionierende Netzwerke erhalten den sozialen Frieden in der Gesellschaft und bringen auch weitere Vorteile. Hier ein Überblick: 

#1 Deine Community versorgt dich mit Informationen und hilft dir so in der Zukunft bessere Entscheidungen zu treffen. #collectivedecisionmaking

#2 Mit Community Building erfüllst du deine Rolle in der Gesellschaft besser. Gerade Kunst- und Kulturinstitutionen haben die wichtige gesellschaftliche Funktion, aktuelle Themen zu diskutieren und (künstlerisch) zu reflektieren. Diese Reflexion soll in beide Richtungen stattfinden. #twowaycommunication

#3 Die Community steht hinter deinen Entscheidungen. Binde deine Community in Entscheidungsprozesse ein und du kannst dir sicher sein, dass sie hinter diesen Entscheidungen steht. #communityownership

#4 Communities sparen dir Zeit und Geld und ermöglichen dir direkten Zugang zu einer Reihe an Meinungen. Eine gut aufgebaute Community hat Interesse an deinen Projekten und Unternehmungen. Sie ist bereit auf deine Fragen ausführliche Antworten zu geben und in Diskussionen einzusteigen. #surveymuch

#5 Community Building ist ein Cultural Change Driver. Wir alle sehnen uns nach Transparenz und fairen Verhältnissen. In jeder gut funktionierenden Community nehmen sich die Menschen als Teil dieser Gemeinschaft wahr. Dies erhöht ihre Reaktionsfreudigkeit und Resonanz. #communityengagement

#6 Deine Community schützt dich. Gut gemachte, autorisierte und gut gemanagte Gruppen bzw. Seiten auf Facebook machen Trollen den Garaus. Du bestimmst selbst wie und in welcher Form über deine Themen gesprochen wird. #supportivecommunity

#7 Communities bringen dich näher an die Wahrheit. Oftmals dominieren bei Diskussionen im physischen Raum die lauten Stimmen, während die leisen nicht zu Wort kommen. Eine Online Community gibt der Diversität der Stimmen eher Raum. Du verschaffst dir ein authentisches Bild über die unterschiedlichen Meinungen zu deinem Angebot. #diversityofvoices

#8 Communities bringen einen Blick von außen. Wer kennt es nicht. Tag für Tag, über Jahre, arbeiten wir an einer Sache und vergessen oft, was im Leben der Menschen unserer Community wichtig ist. Community Engagement bringt uns den nötigen Blick von außen und lässt uns aus der Komfortzone treten. #outofcomfortzone

Drei Grundarten von Communities

Was passiert, wenn Menschen sich zusammentun, um gemeinsam einer Leidenschaft oder einem geteilten Interesse zu folgen? Sie finden sich zu Gemeinschaften zusammen. Dabei geht es nicht primär um den Konsum oder den Kauf von Produkten, sondern um Austausch und das Gemeinschaftsgefühl. Ein Blick in die Gesellschaft macht klar, dass dieses Bedürfnis, Teil einer Gruppe zu sein, in jedem Menschen schlummert.

Im Falle von Community Building und der Frage wie Communities, Organisationen und Unternehmen gleichermaßen durch eine aktive Teilnahme profitieren können, ist es nützlich auch die verschiedenen Formen von Community zu beleuchten. 

Aktivistische Communities – take action

Diese Form von Community hat eines gemeinsam: das aktivistische Ziel. Sie sind oft laut und fordernd. Politische Bewegungen, wie #metoo, #blacklivesmatter oder in Österreich #wiederdonnerstag zeigen, dass diese Communities enorme Kraft erzeugen können und sich Menschen über die Landesgrenzen hinaus für eine gemeinsame Sache engagieren. 

Brand Communities – create experience

Brand Communities machen sich mehr denn je die Socials zu Nutze. Impact und Engagement sind Keywords, um eine Community für eine bestimmte Marke aufzubauen. Ein Unternehmen schafft Raum für Menschen, die sich mit der Marke identifizieren und schafft gemeinsame Erfahrungen und Erlebnisse, um diese Community zu stärken. 

Impact Communities – a quiet power

Stille Wasser sind tief. So sind Impact Communities fest in unserer Gesellschaft verankert. Sei es der Buchklub, Internet-Foren oder karitative Einrichtungen. Impact Communities begegnen uns am häufigsten im Alltag. Nicht zuletzt die Corona Krise hat uns gezeigt, dass Initiativen wie die Nachbarschaftshilfen oder die Balkonkonzerte uns wieder als Gemeinschaft fühlen lassen. 

Ganz klar abgrenzen lassen sich diese drei Formen nicht voneinander. Oftmals verschwimmen sie auch und lassen eine eindeutige Einordnung nicht zu. Zudem entstehen neue Formen von Communities.

Community Building Austria versteht sich als offenes Wissens-Transfer-Netzwerk. Wir sammeln Wissen, bereiten es als zugänglichen Content auf und entwickeln unser Shared Knowledge gemeinsam mit Expert:innen aus unterschiedlichen Branchen beständig weiter. Nur wer sich bewusst mit Communities auseinandersetzt, kann nachhaltige Gemeinschaften aufbauen. 

Welche Arten von Communities kennt ihr? In welchen Communities bewegt ihr euch? Lassen sich diese in die oben genannten Kategorien einordnen?

Wir freuen uns über den Austausch mit euch.

„Schön, ist es auf der Welt zu sein!”

sagt die Biene zu dem Stachelschwein und wir zu euch. Heute, am 11. Dezember 2020, starten wir unsere gemeinsame Reise. Mit unseren Expert:innen, Partner:innen und euch wollen wir Community Building als Mindset in alle Bereiche der Gesellschaft tragen.

Was wir tun?

Community Building Austria schafft, sammelt und vermittelt Expertise im Bereich Community Building. Unser Kernteam bietet professionelle Workshops, Vorträge und Individualstrategien an. Um unsere Community Knowledge lebendig und vielfältig zu gestalten, arbeiten wir mit einem jährlich wechselnden Pool an Community Expert:innen aus den Bereichen Kunst, Kultur, Sport, Politik, Umwelt und Wirtschaft zusammen.

Für wen gibt es Community Building Austria?

Unser Angebot richtet sich an Menschen, denen es reicht. Menschen, die in Communities arbeiten, die Gemeinschaften gründen und/oder weiterbringen wollen. Unsere Workshops sind für Communities, bei denen die Luft raus ist, und Community Strateg:innen, die professionell einen Plan für die Zukunft gestalten wollen. Community Building Austria ist für Menschen, die nachhaltige, sinnstiftenden Gemeinschaften bilden wollen und dabei mutig sind.

Wer ist Community Building Austria?

Wouldn’t you like to know … haha .. na, scherz: Hier gehts zu unserem Team – mit Namen, Fotos und Infos. Was uns verbindet ist die Überzeugung, dass Kooperation weiter führt als Konkurrenz und, dass die Zukunft aus Transparenz, Gemeinschaft und Solidarität besteht. Angst war gestern.

Was hab ich davon?

Mit uns bleibst du immer up-to-date. Wir sammeln nicht nur alles, was es zum Thema Community Building zu wissen gibt, sondern gestalten unser gemeinsames Wissen mit den Inputs unserer Expert:innen (und euch) permanent weiter. Du kannst auf unser kostenloses Angebot zurückgreifen, für deine Bedürfnisse Workshops, Vorträge oder Individualstrategien buchen oder hinter der Pay-Wall vertiefenden Content nutzen (Arbeitsblätter, Check-Lists, Spezial Tips&Tricks unserer Expert:innen, Zielgruppen-Infos).

Wir sind glücklich. Denn heute beginnen wir als Community Building Austria unser individuelles Wissen zu Community Building in den Bereichen Kunst, Kultur, Politik, Aktivismus, Kommunikation und Wirtschaft mit euch zu teilen. Trefft uns bei unseren regelmäßigen Stammtischen, schreibt uns auf Instagram, Facebook oder Twitter. Wir freuen uns auf eure Fragen, euren Input, eure Tips&Tricks!

Angst war gestern.

Community Building Austria
Clara, Sophia, Tobi, Verena & Romeo