Ella Steinmann

“Gefühle verdienen einen besseren Blick!”

Ella Steinmann ist Expertin für Diversitätsentwicklung in Kulturinstitutionen. Derzeit unterstützt sie das Schauspiel Dortmund als Diversitätsmanagerin. Ihre Aufgabe ist es, das Team dabei zu begleiten, eine diskriminierungskritische Arbeitsweise zu entwickeln.

Davor war Ella Steinmann als Agentin für Diversitätsentwicklung am Theater Oberhausen. Wir haben Ella Steinmann am 12. Mai 2023 bei der Tagung “Ver_Üben” an der mdw getroffen. Im Panel “Diversitätsorientierte Organisationsentwicklung” hat sie einen Fokus auf den Begriff “Belonging” gelegt. Community Heads spitzen da natürlich die Ohren. Also haben wir nachgefragt:

Clara Gallistl (CBA): 

Im amerikanischen Kontext spricht man nicht über “Diversität”, sondern von “Diversity, Equity, Inclusion and Belonging”. In deinem Redebeitrag gerade eben hast du darauf hingewiesen und gemeint, dass das Gefühl mehr Aufmerksamkeit verdient hat. Was kannst du uns zum Thema Community und diversitätskritische Praxis mit auf den Weg geben?

Ella Steinmann:

Ich glaube, dass die Frage von “Wo fühle ich mich gemeint?”, “Wo fühle ich mich gewollt und gewertschätzt?” bei allen P’s* total relevant ist. Ich habe durch meine Arbeit schon oft darüber nachgedacht, mit welchem Stück am Theater ich mich gemeint gefühlt habe und warum. Ich glaube, wenn man über dieses Belonging nochmal nachdenkt, kann man zu neuen Erkenntnissen kommen für die Frage “Was braucht es eigentlich um Diversität nicht nur herzustellen – also bei Personal beispielsweise -, sondern, was brauchen diese Personen dann auch um in der Institution Sein zu können. Was brauchen Sie, um gut arbeiten zu können, und zu wirken”. Dazu gehört auch die Frage, wozu genau sind sie eigentlich eingeladen? Warum sind sie gewollt? Manchmal sind es Kleinigkeiten, die einen Unterschied machen für dieses wichtige Gefühl.

Wir empfehlen euch Ella Steinmann als Expertin zu Diversität in Kulturbetrieben. Ihre digitale Visitenkarte findet ihr hier. Workshops und Beratungen zum Thema Wir-Gefühl bieten wir von CBA an. Schreibt uns gerne, wenn ihr Bedarf spürt! Wir freuen uns auf euch.


*Anm. CBA: Die “3 Ps” beschreiben die Ebenen, auf denen Maßnahmen zur Diversifizierung getroffen werden müssen: Publikum, Programm und Personal. Der kritische Gedanken dahinter ist, dass häufig nur auf Tokenism/Feigenblattziele (#diversesPublikum) gesetzt wird, anstatt die Herausforderung systemisch anzugehen (Programm, Personal). Siehe hierzu “Expertise zur Diversifizierung des Kultursektors”.